Flur des Wohntrakt's

Der Wald... ich war heute ja schon einmal dort gewesen... aber warum nicht, die Zeit hatten wir, und der Wald war ein schönes Plätzchen...
Ich wollte antworten, doch bemerkte dann wie sie schon fast krampfhaft auf meinen Pullover starrte... war der so interessant, oder war es ihr einfach unangenehm mir ins gesicht zu schauen?
Wieder eine der Sachen die ich wohl nicht erfahren würde, wollte ich keine bescheuerten Fragen stellen, und so sagte ich nur "hm... ja, der Wald klingt gut", und lächelte leicht aufmunternd... es war nicht sehr deutlich, doch sah ich... oder glaubte ich zu sehen, dass sie sich immernoch nicht ganz beruhigt hatte...
Ich ging schließlich voraus, aus der Akademie in Richtung des Waldes...

tbc: Waldeingang

(Out: Bis jetzt noch nicht..)

Say nickte, als der Halb-Dämon noch einmal erläuterte, warum sie nicht drinnen bleiben sollte und welche Vorteile es draußen hatte. Dann fragte er sie, wohin sie denn gehen wollte, doch darauf wusste sie keine Antwort. Mh..Vielleicht..In den Wald?, fragte Say unsicher, behielt den Blick jedoch weiterhin auf den Shirt ihres Gegenüber's. Sie zuckte leicht mit den Schultern und atmete unruhig. Innerlich hatte sie sich noch lange nicht wieder gefasst, doch sie wollte ihrem Gesprächspartner nicht die Ohren vollheulen, also behielt se ihre eigene Unruhe für sich und konzentrierte sich darauf, ihre äußerliche Fassung zu bewahren..

als sie "K-Keine Ahnung..Wir könnten..Draußen spazieren gehen..Oder so?.." sagte... oder auch fragte, stellte sich mir die Frage warum sie stotterte, doch stellte ich das vorerst hinten an, es war unwichtig, wahrscheinlich banal, und es wäre wohl nicht sonderlich gut angekommen einfach nachzufragen...
"Hm... ja... nach draußen gehen ist wahrscheinlich gar nicht so schlecht... da is die Luft besser und es wirkt wohl auch nich so... merkwürdig wie, wenn zwei schüler die ganze zeit auf dem flur rumlungern..." sagte ich dann schließlich, und wollte gerade losgehen, als mir noch was einfiel... "wohin denn draußen?", fragte ich, nicht wissend, ob sie die Stadt, den Stadtpark, einen Teil des Schulgeländes oder irgendwas anderes meinte...

(führt mich auch zu einer Frage... hat die Schule eigentlich nen eigenen Schulhof/Garten/Park? ^^')

Der Apfel ging plötzlich in Flammen auf und verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit in ein kleines Häufchen Asche, welches sich im Flug gen Boden, in der Luft auflöste, und kleine Rauchwölkchen, welche gen Decke segelten. //Hatte er denn keinen Hunger mehr?..//, fragte sich Say verwundert und innerlich, doch an diesem Gedanken hielt sie sich nicht mehr lange auf, als sie bemerkte, wie Garadazan plötzlich erstarrte und in ihre Augen starrte. //Na super, ich hoffe, dass meine Augen nicht auch auf Dämonen hypnotisierend wirken, das wäre hier wahrscheinlich wenig von Vorteil..Als wenn ich diese beschissene Fähigkeit brauchen würde..Als wenn Menschen mir ohne Hypnose entkommen könnten..//, seufzte sie innerlich und rollte leicht mit ihren Augen. Die junge Schülerin hoffte inständig, dass er bloß durch die Farbe ihrer Augen beeindruckt oder geschockt war..
Jedoch fragte er sie danach, was sie nun tun sollten, was in ihr leichte Erleichterung hervorrief. Sie zuckte leicht mit den Schultern und blickte fortan den Pullover ihres Gegenüber's an, aus Angst, ihre Augen könnten bei ihm doch die gleiche Wirkung hervorrufen, wie bei normalen Menschen, immerhin war er ein Halb-Mensch..
K-Keine Ahnung..Wir könnten..Draußen spazieren gehen..Oder so?.., fragte die Kleine somit unsicher, behielt den Blick jedoch weiterhin auf dem Pullover Garandazan's..

Ich hatte den Apfel gerade zur hälfte gegessen, als ich Sayuri wieder neben mir bemerkte.
Sie bedankte sich dafür, dass ich gewartet hatte. "Selbstverständlich habe ich gewartet... selbst wenn ich nicht gewollt hätte, hätte ich eh nichts anderes tun können", antwortete ich ihr, und hatte die leise angst, dass sie es eventuell falsch verstehen könnte...
Als ich dann ihren Blick auf den Apfel bemerkte, und mich erinnerte, dass sie nichts mehr essen konnte, hörte ich auf zu essen, stieß mich dann von der Wand ab, und verbrannte den Apfel schnell... hoffentlich gab es hier keine Löschanlagen, die wegen dem kleinen Rauschwölkchen losgingen...
Ich merkte jetzt erst, dass sie in mein Gesicht schaute... zum ersten mal, wenn ich mich recht erinnerte. Ich war ein wenig überrascht, und zuerst kurz erstarrt, als ich wieder die Blutroten Augen erblickte. Ich hatte sie zwar vorher schon gesehen, doch ihr in die Augen gesehen hatte ich noch nicht... und es war, trotz der Tatsache, dass ich schon Vampire kannte ein kleiner Schock gewesen in solch blutrote Augen zu sehen... lag wohl auch daran, dass das letzte mal schon einige Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zurücklag.
Nach ich mich dann aber wieder gefangen hatte, fragte ich schließlich: "Hast du noch eine Idee, was wir vor dem Unterricht machen können?"

Cf: Sayuri's Zimmer

Mit ihrer neu angelegten Kleidung erblickte Say schließlich Garandazan hinten an einer Wand lehnend und ein Apfel essend, und so tapste sie leise auf ihn zu. Als sie bei ihm ankam, sprach sie mit leiser Stimme, welche keine Spur Trauer mehr in sich trug. Danke, dass du gewartet hast.., sprach sie und blickte abermals zu Boden. Ob ein Vampir rot werden konnte? Ein vollblütiger sicherlich nicht, aber ein Halbblütiger schien es zu können, denn eine leichte Röte benetzte ihre seichten Wanden. Lautlos entfuhr ihr ein Seufzer und ihr Blick hob sich leicht. Sie hasste ihre Rasse mehr und mehr, als sie den Apfel erblickte. Wie gerne würde sie solch schmackhafte Dinge schmecken und sich wieder von ihnen ernähren können? Doch das alles war nun nicht mehr möglich, NAcht für Nacht musste sie sich von Andererleut's Blut ernähren. Da fiel ihr ein, dass sie das diese Nacht noch nicht getan hatte und sie leichten Durst verspürte, der jedoch nun warten musste. Sie hätte mit zwei Stunden zwar noch genug Zeit, um einen Ausflug in die Stadt zu machen, doch mit Garandazan an ihrer Seite, würde sie das wohl nicht wagen..
Also wandt sie ihren Blick von dem halb verspeiten Apfel ab und blickte dem Dämon erst Mal's wirklich in's Gesicht..

Als Sayuri in ihr Zimmer ging, atmete ich auf... sie schien mir diese bemerkung nicht übel genommen zu haben, und es schien ihr besser zu gehen...
Dann überlegte ich mir, ob ich auch meine Klamotten wechseln wollte. Wie lang hatte ich sie jetzt schon an? Ich hatte sie mir an dem Tag vor meiner Ankunft... "besorgt"... und ich hatte in ihnen geschlafen... und meine T-Shirt war zerrissen, was man zum Glück unter dem Pullover nicht sah... es wäre wohl wirklich besser mich umzuziehen... aber ich hatte nichts anderes mitgenommen...
Ich seufzte... also in kaputten und nicht mehr allzu sauberen Klamotten den ersten Schultag angehen... super...
Ich lehnte mich an die Wand und wartete auf Sayuri... einen Moment hatte ich zwar mit dem Gedanken gespielt irgendwas zu machen, doch wusste ich nicht was... außerdem wäre es wohl unhöflich gewesen...
Als ich einen leichte Hunger verspürte hohlte ich einen Apfel hervor, und begann zu essen... zu essen und zu warten...

Garandazan schien ebenso wenig zu wissen, was sie nun tun sollten, was Say aus seinen gemurmelten Worten schließen konnte. Na super, nun standen sie vollkommen nass von tränen im Flur, wo jederzeit irgend Jemand vorbeikommen konnte und sie wahrscheinlich auch noch dumm anglotzen würde. Das waren ja super Aussichten, denen sich die zwei da hingaben..
Doch dann erhob der nachdenklich wirkende Dämon seine Stimme und meinte, dass sich Sayuri doch vielleicht einmal umziehen sollte, da ihre Kleidung von Tränen getränkt war. Naja, sie hätte sich sowieso noch umziehen müssen, bevor der Unterricht beginnt, da sie nicht in schon seit zwei Tagen getragenen Kleidung die Klasse betreten wollte und somit direkt einen schlechten Eindruck hinterlassen wollte. Also blickte sie schnell den Gang entlang, wo ihr Zimmer lag, und begann leise darauf zu zutapsen. Garandazan nickte sie kurz zu und lächelte abermals traurig. Du hast wohl Recht..Warte kurz.., sprach sie
in leisem Ton und sah noch kurz, bevor sie ihr Zimmer betrat, dass ihr Gesprächspartner wohl rot wurde..

Tbc: Sayuri's Zimmer

Ich wusste nicht genau zu deuten in welcher Gefühlslage sich Sayuri befand, auf welcher der unendlich vielen Sphären zwischen Angst und Zorn sich schwebte, als sie sagte, dass es "schon geht", doch zumindest schien es so, als würde sie nicht jederzeit wieder zusammenbrechen...
"U-Und..Nun?", fragte sie dann und erwischte mich natürlich mit einer Frage auf die ich keine Antwort wusste... "Ja was nun", murmelte ich vor mich her, und schaute zu einer Uhr... 7 Uhr morgens... wir hatten knapp eine halbe Stunde hier gesessen, und bis zum Unterricht dauerte es noch weitere zwei...
Ich überlegte erst, ob ich fragen sollte, ob sie etwas essen will, doch schob ich diesen Gedanken schnell zur seite... zum einen glaubte ich nicht, dass auch ein halber, oder nicht vollwertiger Vampir sich von etwas anderem als Blut ernährte, und zum anderen waren in der Mensa bestimmt einige Schüler, und so wie sie jetzt aussah, wollte sie sich diesen bestimmt nicht zeigen...
"Es wäre wohl vorerst das beste, wenn du dich umziehen würdest... deine Sachen sind nass, wegen den Tränen", sagte ich ein wenig unsicher, schaute leicht beschämt weg, und spürte, wie ich rot wurde... ich glaubte nicht, dass ich das richtige gesagt hatte... und außerdem war es wohl nicht sonderlich... höflich ein Mädchen, das man gerade erst kennen gelernt hatte, dazu aufzufordern sich umzuziehen...

Garandazan stand schließlich auch auf. Wenigstens hatte Say nun Jemanden gefunden, der in gewisser Hinsicht fühlte wie sie und sie nicht, wie der Engel eben, abwies und niedermachte, bloß, weil sie ein Vampir war, und noch nicht einmal ein vollweritger..
Der Dämon, der ihr die ganze Zeit so wundervollen Beistand leistete, fragte sie nun nach ihrem Wohlbefinden und mit zittriger Stimme antwortete Sayuri: J-Ja..Es geht schon..
Ihre Hände bildeten immer noch Fäuste und zitterten schon fast mehr, als ihr Körper. Am liebsten wäre sie dem Engel nun wahrscheinlich nachgelaufen und hätte sonst was mit ihm angestellt, doch vor diesem Schritt fürchtete sich Say seltsamer Weise, also ließ sie es bleiben und genoss, so weit das eben möglich war, die Gesellschaft Garandazan's.
U-Und..Nun?.., fragte sie somit kleinlaut, wagte es jedoch weiterhin nicht den Dämonen anzuschauen, womit ihr Blick zu Boden sank und dort verharrte..

Ich war meinen Gedanken nachgehangen, und mich gerade gefragt wie es wohl wirkte, wenn ein weinender Vampir neben einem Halbdämon im Flur rumsaß, als ich merkte, dass Sayuri plötzlich aufstand. Es schien, als hätte sie sich beruhigt...
Ich stand ebenfalls auf, welchen sinn hatte es denn noch länger sitzen zu bleiben?
"Nichts zu danken", erwiederte ich auf ihr gestotteres "D-danke" Wieder huschte mir ein leichtes Lächeln übers Gesicht...
"Geht es nun wieder besser?", fragte ich dann besorgt... ich hatte schon erfahrungen damit gemacht, wie labil der eigene als stabil eingeschätztec geist doch sein konnte, und wie schnell man manchmal wieder einknickte...

//Man, langsam muss ich echt mal aufhören zu weinen, ich steh' ja da, wie eine labile Heulsuse! A-Auch..Wenn es echt schwer ist..//, dachte sie Say in ihrem unendlich scheinenden Tränenfluss und schniefte. Sie unterdrückte weitere Tränen, sodass dieser kleiner und kleiner wurde, bis sie sich nur noch die letzten Tränen fort wischte. Zitternd und noch bleicher, als sie ohne hin schon ist, erhob sich die Kleine langsam und ballte ihre Hände so fest zu Fäusten, dass diese bei einem Händedruck mit einem normalen Menschen, die Hand ihres Gegenüber wahrscheinlich einfach zertrümmert hätte. Sie blickte Garandazan traurig lächelnd an. D-Danke.., stotterte die Junge und blickte zu Boden. Niemand hatte sie vorher so verletzlich und gebrochen erblickt..

Ich wusste nicht mehr, was ich noch für sie tun konnte... trost zu spenden war ja anscheinend grandios gescheitert...
Ich dachte nach, überlegte wie ich ihr helfen konnte zumindest wieder einen halbwegs klaren kopf zu kriegen... doch kam ich zu keinem ergebnis. Ich seufzte... selten war ich so ratlos gewesen wie jetzt... man merkte deutlich, dass ich es nicht gewohnt war, mit anderen menschen zu reden.
Ich setzte mich schließlich einfach neben sie... vielleicht half es ihr ja, wenn sie wusste, dass jemand in ihrer nähe war, der ein ähnliches dasein zu fristen hatte... mir hatte es eben zumindest geholfen...

Eine Weile war nur das Schluchzen Sayuri's zu vernehmen, hier und da ein paar Ratten, die in den Wänden Schutz suchten, bis Garandazan seine Stimme erhob. War sie wirklich ein Monster? Immerhin hatte sie doch erkannt, dass sie eigentlich eines sein müsste, was nicht nur des Engel's Worten zu verdanken war. Doch all das Leid, was sie sowohl ihren Opfern, als auch deren Familien, was ihnen durch die blutrünstige Ermordung ihrer Familienmitgliedern zugefügt wurde, machten Say zu dem, was sie heute war - Eine schleimige, kriechende Kreatur, die sich im Schatten aufhält, um ihren Opfern aufzulauern und sie animalisch zu überfallen und zu zerfleischen, mehr nicht. War sie wirklich solch ein Ungetüm? Ein gebrochenes, seelenloses Etwas, was sein Dasein auf der Erde keines Weges nutzt? einfach nur vor sich hin vegetiert, damit wenigstens der Körper am Leben erhalten wird, wenn schon der Geist längst in eine andere Welt entflohen ist? War die junge Schülerin all das? aber warum ist sie dann zur Dragon-Age-Academy gekommen? Warum hat sie sich mit Garandazan angefreundet? Weil sie ein Monster ist? Das ergab schlicht und weg keinen Sinn, also musste ihr dennoch etwas innewohnen, was sie zu mehr, als nur einem niederem, ehrenlosen Wesen machte, welches von jedem und alles verabscheut wurde..
Doch um das zu erkennen, brauchte Say einen klaren Kopf, welchen sie momentan nicht wirklich hatte, womit sie weiterhin schluchzend in der Ecke hockte, hoffend, dass sie doch endlich erlöst werden würde..
I-Ich..Weiß es nicht.., antwortete sie somit und bewahrte danach Stillschweigen..

"S-Selbst..Wenn es so wäre, es ändert nicht's an der Tatsache..Dass er eigentlich..Recht behält..", sagte sie, doch es war offensichtlich, dass es wirklich Samiels Worte waren, die sie so getroffen hatten. Ich dachte einen Moment nach, wägte ab was zu sagen, passend und was eher unpassend, bis hin zu vollkommen bescheuert war... schließlich entschied ich mich für einen... Gedanken, der mir selbst immer wieder Kraft gab... auch wenn er, durch die Tatsache, dass ich mit ihm das monströse in mir akzeptieren musste, nicht sehr tröstlich war...
"Würde ein Monster von sich selbst glauben es sei eines?", fragte ich, jedoch ohne eine Antwort abzuwarten "Dieser Gedanke zeigt doch, dass du kein Monster bist... das zwar etwas... monströses in dir wohnt, dies aber kein wirklicher Teil deiner selbst ist... denn... nur wer das Monster in sich selbst nicht erkennt, ist ein wahres Monster..." Ich wusste zwar nicht wie sehr ihr dies helfen würde, und ob überhaupt... doch schien mir das im Moment, das tröstlichste zu sein was ich sagen konnte... oder hätte ich einfach gehen sollen? Ich wusste es nicht... vielleicht wäre das ja das beste gewesen... aber wie konnte ich sie allein lassen, nachdem sie doch auch mir geholfen hatte?
Ich seufzte kurz als mir auffiel wie merkwürdig doch diese Situation war... ein Vampir half einem Halbdämonen durch eine Krise, und dann musste der Halbdämon dem Vampir helfen... wirklich... eine Situation wie sie wohl nur sehr selten vorkam...

Die junge Vampirin wusste nicht, wie lange sie noch einigermaßen ihre Fassung bewahren konnte, dass die Tränen nicht in einem unaufhörlichen Fluss ausströmen würden, und dass sie nun jemand in ihrem derzeitigen Zustand erblickte, war nicht gerade förderlich dessen, dass dies bald ein Ende nehmen sollte..
Ob des Engel's Worte sie so hart trafen? //"Sag mal, hast du ihm überhaupt zugehört?! Hast du seine Worte vernommen?!.."//, antwortete Say abermals innerlich, doch auch dies würde sie nicht laut aussprechen..
S-Selbst..Wenn es so wäre, es ändert nicht's an der Tatsache..Dass er eigentlich..Recht behält.., quälten sich die Worte aus ihrem Munde und sie schmerzten abermals. Die Erkenntnis, dass sie nicht nur ein Monstrum war, sondern dass der arrogante Engel, welcher sich für etwas Besseres hielt, auch noch Recht hat, war einfach zu fiel für sie. Die Mauer war endgültig gebrochen und der Schmerz, welcher lange in ihrem Inner verweilte trat an die Oberfläche, wo er sich im Strom der Tränen zeigte und Gestalt annahm..
Schluchzend vergrub Sayuri ihr Antlitz in ihren angewinkelten Beinen. //Ich hasse mich so sehr!//, schoss es ihr durch das Haupt und die Tränen tränkten ihre Jeans. Wäre nun niemand anwesend, hätte sie sich wahrscheinlich zu aller erst ausgeheult, anschließend hätte sie wahrscheinlich einen Wutschrei ertönen lassen und wäre dem Engel nachgestampft, um ihm nachher..Irgendetwas anzutun, aber das war nun zweierlei. Fakt ist, dass sie nun unbedingt versuchen musste, ihre innerliche Mauer wieder aufzubauen und sich für den Unterricht vorzeigefertig zu machen, sie wollte nicht mit vollkommen verweinten Augen vor ihre Mitschüler treten..
Aber dies war momentan nicht möglich..

Sayuri sagte zwar "E-Es..Geht schon..", doch man brauchte keine 1200 Jahre Lebenserfahrung um zu erkennen, dass das nur eine mühsam hervorgepresste Lüge war...
Ich ging in die Knie, als ich sah, dass sie weinte... wie so oft in den letzten Tagen wusste ich nicht genau wieso ich es tat... mitleid? schuld? sorge?
"Hat dich das was er sagte so hart getroffen?", fragte ich ein wenig besorgt... Ich kannte sie kaum, und wusste weder wie lange sie schon ein Vampir war, noch wie sehr sie darunter zu leiden gehabt hatte... doch waren Samiels worte das einzige, was sie so verletzt haben konnte... und ich wusste nur allzu gut, wie die worte anderer die eigene welt zerstören konnten, auch wenn ich inzwischen damit zurecht kam...

Say merkte zwar, wie der Engel sie weiterhin anblickte, dennoch würdigte sie ihm keines Blickes. Zu sehr schmerzten seine Worte in ihrem Innern, welches so oder so schon in Trümmern lag. Ihr reines, wertes 'Ich' verlor sie in jener Nacht, als sie zu Vampir verwandelt und ihr ihre Seele geraubt wurde. Tränen stiegen in ihr empor, doch sehr die Kleine diese auch zurück halten wollte, es gelang ihr nicht. Sie rinnen in Strömen von ihren Wangen. Unfassbar, dass es ein unwürdiger Engel geschafft hatte, ich mühsam aufgebaute Blockade gegen solch schlimme Kommentare zu zerreißen, auch wenn sie diese nach ein paar Minuten wohl wieder aufbauen konnte..
Garandazan schien jedoch nicht sehr von der Art des Unwürdigen, welcher sie so sehr verletzte, angetan zu sein, da er stets kühl blieb und ihm nicht folgte. Er fragte sie sogar, ob es ihr gut ginge. //"Nein, mir geht es beschissen, was denkst du denn? Wenn dich jemand so schlimm beleidigt, deiner Selbst als 'unwürdig und nieder' bezeichnet, nur, weil du durch einen unglücklichen Zufall zu dem wurdest, was du heute bist?! Wie würdest du fühlen, wenn du jahrelang verabscheut wurdest, jahrelang durch das Blut Anderer leben musstest, ohne Hoffnung auf Erlösung in irgend einer Weise?! Ohne den längst ersehnten Tod, der doch nicht eintreten wird?! Wie würdest du dann reagieren, wenn es jemand, nein, ein Monstrum von Engel, dann schaffen würde, deine so ewig lang aufgebaute Fassade, welche dich vor seelischen Unheil bewahren sollte, innerhalb von zwei Minuten vollkommen niederreißt und dir so unendlich Schmerz zufügt, wie du es physischer Weise niemals erahnen könntest?! Wie würdest du nun hier stehen..Hier sitzen..Würdest du stark sein? Würdest du alles an dir kalt vorbeigehen lassen und ihn ignorieren können? Würdest du nachher in dein Zimmer gehen und deinen Frust an der Zerstörung anderleuts Dingen oder in Tränen ausdrücken? Würdest du..Wirklich die Stärke besitzen ihm diese Konter zu geben? Nicht einmal mit der Wimper zu zucken?.."//, antwortete Sayuri innerlich, doch sie würde es ihm nicht an den Kopf werfen können..Einerseits waren diese Worte einfach zu schmerzhaft, andererseits..Könnte sie keinem Wesen solche Dinge sagen..
So schniefte die Schülerin kurz, um eine einigermaßen klare Stimme zu behalten, und antwortete mit einem kurzen E-Es..Geht schon.., behielt den Blick auf das Gemälde, welches sie so hasserfüllt über ihre eigene Rasse anstarrte, bei..

Samiel fragte also, warum ich mich mit solchen "kreaturen" abgab... ich hätte vieles darauf antworten können... doch hielt ich mich zurück, es war ohnehin unnötig...
Ich schaute ihm nach... sollte ich ihm folgen? oder sollte ich bei Sayuri bleiben?
Ich wusste es nicht... ich fand nichts was dafür sprach ihm zu folgen... vielmehr einige gründe bei sayuri zu bleiben... Ich dachte noch kurz nach, doch eigentlich stand meine Entscheidung schon fest... ich hatte eigentlich keine andere Wahl, als bei ihr zu bleiben...
Sie sah... nicht so aus, als wäre sie in bester verfassung... sie hockte in der ecke, und starrte auf ein gemälde... von einem vampir...
"geht es dir gut?", fragte ich sie leise... ich wusste nicht recht, ob es mitleid, sympathie oder einfach schuld war, die mich dazu trieb, aber ich tat es nunmal...

Samiel blickte den untreuen Vampir einen Augenblick an, dann schnaubte er. Ein ehrloser Haufen, nach wie vor. Der Engel faltete die Hände, blickte kurz zu Boden, dann schaute er den Dämon an. Warum auch immer du dich mit diesen Kreaturen abgibst... ich ziehe es vor, ihre Gesellschaft zu vermeiden. Mit diesen Worten drehte er sich um und ging, ohne den Vampir eines Blickes zu würdigen, davon.

Tbc: Mensa

Du magst es Massaker ausdrücken, doch ich nehme solch schlimme Worte nicht in den Mund! Mich ekelt es vor meiner Rasse, falls dich das trösten mag. Ich weiß zwar nicht mehr, was zu dieser Verwandlung führte, doch das ist nun zweierlei.., erklärte die junge Frau, wandt den Blick wieder dem Gemälde zu und sank auf den Boden. Für sie war das Gespräch nun beendet.

Der weitere verlauf des Gesprächs war... interessant... und zu meinem erstaunen schien Samiels Abneigung gegenüber Sayuri zu schrumpfen als sie erwähnte, was für eine Art von Vampir sie sei...
Anschließend fragte er mich dann "Hat dich mein schlechtes Benehmen zu Tränen verletzt oder... gehen mich die Gründe nichts an?" Ich stieß ein kleines Lachen aus "Wie sollte es? Und nein, es geht dich nichts an", sagte ich dann zwar kühl, jedoch nicht unfreundlich...

Oh, ein Dre... Halbblut... das ist gewissemaßen in Ordnung. Samiel atmete auf, auf einen Kampf hatte er keine Lust. //Warum zur Hölle liegt meine Muskete eigentlich IMMER in meinem Zimmer?// Mord nennst du es? Es war ein ... ach, egal. Er drehte sich um, wischte sich kurz über die Augen und schaute dann den Dämon an. Hat dich mein schlechtes Benehmen zu Tränen verletzt oder... gehen mich die Gründe nichts an? Er lächelte Gari freundlich an.

Ich weiß, dass wir Vampire einen nicht allzu guten Ruf haben, doch das ändert nicht's an der Tatsache, dass ich das nicht so sehe. Ich war bei dem Vorfall, wo deine Eltern, oder deine Familie, um's Leben kamen nicht dabei, aber ich bin auch keine vollblütige Vampirin, welchen als Einzigen das Recht vorbehalten ist, solch große Ereignisse, wie die Ermordung einiger Engel, zu erfahren. Wir Halbblütige haben die Fähigkeit, dass wir uns in der Sonne aufhalten können, ohne gleich zu Asche zu zerfallen, und dass wir sehr wenig Schlaf brauchen. Außerdem haben wir generell eine andere Ansicht über Vampire, wir heißen die Taten der vollblütigen Vampire nicht gerade gut.., sprach Say mit einer ausdruckslosen Miene. Die Arme vor der Brust verschrenkt wartete sie auf eine Antwort, den Engel lässt sie nicht aus den Augen.

Ich verfolgte das... ums mal freundlich auszudrücken, nicht sonderlich herzliche Gespräch, zwischen Sayuri und Samiel aufmerksam... beide schienen nicht sonderlich angetan von der Rasse ihres Gegenübers zu sein... merkwürdig... was hatte die Rasse denn mit der Person dahinter zu tun?... doch das fragte sich genau der richtige... derjenige, der sich selbst aufgrund dessen was er war für ein monster hielt...
Ich stand wieder auf, und fragte mich, was ich tun sollte... weggehen war wohl nicht sonderlich angebracht... aber meine Lust dieses gespräch weiter zu verfolgen war auch nich sonderlich groß... ich entschloss mich erstmal zu schweigen... viel würde ich wohl eh nicht sagen können...