Waldeingang

Natsuki erschrak leicht, als ihr Kollege mitten in seinem Satz meinte, dass sie nun zur Akademie zurück müssten, da der Unterricht gleich anfangen würde, was sie wieder in die Realität zurück katapultierte. //Wenigstens muss ich den Unterricht nicht alleine halten..//, dachte sie, doch dieser Gedanke wurde schnell fort gerissen, als sie mittels eines geübten Tanzschrittes ihrer Kollege Seits wieder in die Richtung aus der sie gekommen waren blickte. Als sie beim Torbogen angekommen waren, hielt ihr Arcanas das Portal auf und fragte sie, wo sie denn ihren Unterricht halten müsste, woraufhin sie einen zerknüllten Zettel aus der Hosentasche zog, diesen entfaltete und genau studierte. Mh..Wir müssen in den Geisteswissenschaften-Trakt in den Klassenraum für Mythologie.., erklärte sie und ging mit ihrem Kollegen los.

Tbc: Klassenraum für Mythologie

Wir sollten langsam wieder umdrehen! sagte Arcanas plötzlich mitten im Satz und wirbelte die Frau mit einem geübten Tanzschritt um die eigene Achse, sodass sie den Weg geradlienig zurückgingen. Ah, ich denke, sie haben ja direkt um neun ihren unterricht.... ich werde ihnen, wenn sie erlaube, Gesellschaft leisten! Angekommen am Portal der Akademie hielt der Gestaltwandler der Frau die Tür auf und bedeutete ihr mit einer Verbeugung, einzutreten. Nun, wo wird ihr Unterricht denn stattfinden?

tbc: Klassenraum für Mythologie.

Und wieder verbot sich Natsuki ihn zu unterbrechen, gutmütig wie sie war, und ließ ihn reden und reden..Und reden. Sie hörte ihm aufmerksam zu und gab hin und wieder ein Kommentar ab, welches jedoch eher einsilbig war. Sie wusste nicht genau, wie lange sich das noch hinziehen würde, doch dies war eine gute Methode, um wach zu bleiben, und nicht jedes Sekunde wegen Schlafmangels umzukippen..

Ja, da haben Sie recht, meine Liebe! Und sehen Sie mal da, ein Hirsch... nicht töten! meinte er gutmütig scherzhaft. Bei diesem Hirsch muss ich daran denken, wie wir im Schwarzwald auf die Jagd gingen. An einem Abend haben wir unsere Beute verzehrt, und dabei darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn die Beute noch mit uns reden würde... haben sie sich das jemals gefragt? Und die Nachkommen? Was würden sie denken, wenn sie wüssten, das Sie ein Tier töten, aber drei sterben, weil es Junge hatte, die nun allein sind und verhungern... und bla bla bla... Arcanas sprach mit seiner gutmütigen, weichen, freundlichen Stimme, aber ununterbrechlich wie ein Wasserfall nach einer Sintflut. Das zog sich hin, bis es Zeit war, wieder umzukehren. Seine Worte waren begleitet vom monotonen, durch den weichen Waldboden gedämpften, Geräusch seines Gehstocks.

Cf: Lehrerzimmer

Natsuki hatte dem Wandler den ganzen Weg über zugehört, wie er ihr über seine Abenteuer in Südamerika berichtete, und sie gab mit beiläufigen Fragen und Kommentaren zu verstehen, dass sie ihm auch zuhörte. Bald waren sie im Wald angekommen und sie genoss die frische Luft, welche ihr entgegen schlug, und die morgendlichen Geräusche des Waldes. Als der werte Herr seine Rede beendet hatte, blickte sie ihn freudestrahlend und hellwach lächelnd an. Wundervoll, nicht?, fragte sie und deutet auf ihre Umgebung, welche langsam erwachte.

cf:Lehrerzimmer

Mit der Lehrerin am Arm schritt Arcanas auf den Wald zu. Er erzählte grade eine kleine Kleinigkeit, also seine halbe Lebensgeschichte, bzw seine Erlebnisse in Südamerika. Eigentlich hatte er die ganze Zeit geredet, und sie war noch fast nicht zu Wort gekommen, bis auf ab und zu eine Zwischenfrage oder ein 'Ja, achso, mhm, oooh' und so weiter, das ausdrückte, dass sie noch zuhörte. So war Arcanas in seinem Element.

Samiel blickte dem Dämon einen Moment nach, wenn auch ein wenig enttäuscht. Dieses hitzige Temperament gefiel ihm nicht. Dass dieser Idiot ihn grundlos anfallen musste... das war Samiel unverständlich. Er betrachtete seine schwarze Hand. //So werde ich in 5 Jahren komplett aussehen...//dachte er missmutig und machte sich ebenfalls auf den Weg zur Akademie. //Medizin hilft... aber ich kann jetzt nicht zum Krankenzimmer...// Er näherte sich dem Tor der Akademie. Dann betrat er sie aufmerksam und wandte sich zu den Musikzimmern. Er erblickte ein neues Schild, das ihm zuvor nicht aufgefallen war. //Eine Bibliothek // dachte er freudig und betrat den Raum.

tbc: Bibliothek

Say sah, bevor sie durch Garandazan in die Luft gehoben wurde, noch kurz Samiel und ihre Miene verfinsterte sich. //Junkey..Mir wirft er vor, ich sei abscheulich, und was ist das? Pff..//, schoss es ihr durch ihren Kopf und Sayuri wandte ihren Blick ab. Sie konzentrierte sich darauf, ihre Muskeln so anzuspannen, dass sie keine unnötige Lasst für den Dämonen darstellte und blieb weites gehend ruhig..

Tbc: Krankenzimmer

(Out: Kay..)

Nachdem Sayuri die Entschuldigung im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlagen hatte, und mir zunickte, hob ich sie vorsichtig hoch, um ihr keine unnötigen Schmerzen zu bereiten, und breitete meine Schwingen von knapp 10 metern spannweite aus... dieses Mal hatte ich sie größer wachsen lassen, um auch mit dem zusätzlichem Gewicht zurecht zu kommen...
Ich seufzte einmal kurz, und stieg mit einigen schweren Schlägen langsam in die Höhe.
Ich schaute noch einmal zurück zu Samiel... mein Zorn war größtenteils verraucht, was zwischen ihm und Sayuri war, war nicht meine Angelegenheit, und das sollten sie unter sich regeln... in meiner Abwesenheit...
Schnell nahm meine Geschwindigkeit zu und ich näherte mich mit Sayuri der Akademie, wo ich vorsichtig auf einem Balkon landete.
Nach wenigen weiteren Minuten war dann auch die Krankenstation gefunden...

tbc: Krankenzimmer
(ich mach gleich vielleicht noch einen post, aber spätestens dann gehe ich off^^')

Als sich das blaue Blut auf den Boden ergoss, und Samiels Konzentration gestört wurde, sackte er mit einem leichten Seufzen gegen einen Baum. Er richtete sich wieder auf, warf dem Vampir einen hassvollen Blick zu und leckte das restliche Blut von der Wunde, die sich unter seiner Zunge schloss. Das restliche Blut, dass nun am Boden lag, erhob sich und verdampfte einfach so. Samiel sog es mit einem genüsslichen Atemzug ein. Blut... hauchte er geistesabwesend. Die Muskete hielt er weiter in der Hand, aber das Kreuz steckte er in seine Tasche, die Hand war kaum noch als solche zu erkennen. Seine Augen waren geschlossen, das Blut schien ihn irgendwie zu pushen.

Say sah, dass sie Garandazan zum Flug bereit machte, indem er seine Flügel erschienen ließ, doch in diesem Moment bildete sich irgendetwas vor ihrem Gesicht, was ihr kurz den Atem stocken ließ. Es schien eine Art Blutlache zu sein, in deren Mitte sich eine 'Lücke' auftat, wo sich die Worte "I am sorry" bildeten. Sie blickte kurz zur Seite, obwohl sie schon wusste, dass es von Samiel kam. Sie wusste nicht recht, was sie nun tun sollte, da sie den Engel und dessen Blut einerseits wegen des momentanen Verhältnisses zu ihm verabscheute, andererseits kein Blut von einem Engel trinken würde, da dies für sie einfach nur eklig war. Sollte sie das Blut ignorieren und darauf warten, in der Akademie entweder eine Bluttransplantation zu bekommen, oder gleich die Krankenschwester zu überfallen? Oder sollte sie das Blut trinken, sich selbst einigermaßen regenerieren, somit die Entschuldigung annehmen und dem Engel anschließend an die Kehle springen? Sie entschied sich letzten Endes für die erste Möglichkeit , erhob die Hand und schlug die Blutlache weg, sodass sie neben ihr auf dem Boden aufplatschte und ihre Hand mit Engelsblut benetzt war, welches sie an ihrer eh schon ruinierten Hose abwischte. Wortlos blickte sie Garandazan an und nickte leicht..Und wartete..

"Mal ganz davon abgesehen, dass es hier niemanden gibt, den du einfach aussaugen kannst", ging es mir bei Sayuris Worten durch den Kopf, dohc behielt ich das vorerst für mich...
Als ich mich gerade für den Flug bereit machen wollte, also meine Flügel erscheinen lassen, sah ich plötzlich, wie sich einige Blusttröpfchen begannen in der Luft vor Sayuris Gesicht eine Art... Pfütze oder so zu bilden, auf der man in etwas unordentlicher Schrift "I am sorry" lesen konnte, und passend entschuldigte sich Samiel für... seinen Aussetzer...
Ich wusste nicht so recht, wie ich darauf nun reagieren sollte, und wartete erst einmal ab, wie Sayuri reagierte... zumal die entschuldigung sowieso ihr galt...

Mit einem kurzen Moment innerer Anspannung brachte Samiel seine Hand dazu, zu bluten. (Telekinetisch die Haut aufreißen). Mit Gedankenkraft ließ er das langsam tröpfelnde Blut auf Sayuri zu schweben. Mein... Aussetzer tut mir Leid... murmelte er demütig und traurig. Die Tropfen schwebten vor Sayuri, es wurden langsam mehr, bis eine kleine Lache vor ihr in der Luft hing. Im Inneren der Lache war ein wenig Platz ausgespart, so dass in etwa die Worte ' I am sorry ' zu erkennen waren. Samiel blickte zu Boden und sagte nichts.

Say verfolgte den ganzen 'Kampf', konnte sich jedoch nicht richtig regen. Dann wandte sich Garandazan überraschender Weise Sayuri zu und fragte sie, ob er es ihr etwas ausmachen würde, wenn er sie zur Krankenstation fliegen würde. //Er kann..fliegen?..//, fragte sich Say innerlich, verwarf diesen Gedanken jedoch recht schnell wieder. Mit leiser Stimme antwortete sie:Eigentlich..Brauche ich für solche Verletzungen nur einen Menschen..Zum Aussaugen..Aber so etwas..Möchte ich vor dir nicht tun..Also ja..Eine Blutransplantation dürfte es auch tun..Dankeschön... Sie blickte Garandazan leicht traurig lächelnd an, bewegte sich jedoch weiterhin nicht, obwohl ihr Blut nun schon den Waldboden tränkte, nicht mehr nur ihre Hosenbeine. //Irgendwann..Wird dieses Stück Dreck..Dafür büßen..//, dachte die junge Schülerin boshaft, ließ sich jedoch nicht's anmerken..

Der Streifschuss, den die Kugel unerwarteterweise an meiner Hand hinterlassen hatte, ging kurz nachdem Samiel sich freikämpgen konnte in Flammen auf, und die Haut war anschließend so unversehrt und Weinrot wie zuvor...
"Dich angreifen?", fragte ich dann spöttisch und voll unverhohlenem Zorns "wohl eher dich bestrafen..."
"Er kann also seine Kugeln lenken", ging es mir kurz durch den Kopf... ich überlegte, ob ich ihn weiterhin bekämpfen sollte... letzendlich hätte ich, zumindest nach meiner EInschätzung die Oberhand behalten... doch ein Blick auf Sayuri rief einen anderen Gedanken wach "Wie viel Blut kann ein Vampir verlieren bevor er stirbt?"... eine nicht unberechtigte Frage... schließlich lebten Vampire von Blut...
"...aber... das muss noch warten... bevor deine Dummheit und dein Hass noch weiteren Schaden anrichten, werde ich diesen... "Kampf" lieber abbrechen", sagte ich dann, und wandte mich zu Sayuri um... Samiel würde schon noch irgendwann hierfür büßen... aber nicht jetzt... und auch nicht durch meine Hand...
"Stört es dich, wenn ich dich zur Krankenstation fliege?", fragte ich Sayuri. Die Frage war wohl ziemlich unnötig, aber ich hatte mal gehört man solle mit verletzten reden...

Samiel fühlte die intensive Wärme, aber er reagierte erst nicht, bevor er dem Dämon einen recht anzüglichen Blick zu warf. Die unerwartete Berührung störte ihn weit mehr als die eigentliche Gefahr. Eine interessante Wendung... du willst mich angreifen. bemerkte er sachlich, wenn auch sichtlich nervös. Die Muskete zeigte nach rechte, weg in den Wald, wo nichts war, vor allem nicht Garandazan. Samiel zog den Abzug zurück und flüsterte: Mein Sohn, nur Mut! Einen Moment später streifte die Kugel die Hand des Dämons, und Samiel konnte sich frei kämpfen. Er fing das runde Objekt wieder lässig mit der Hand und zog sich hastig ein paar Schritte zurück.

Schmerz durchzuckte ihre Sinne und sie ging taumelnd zu Boden, als die Kugel ihre beiden Beine durchschlug. Dennoch gab sie keinen Ton von sich. Mit von Blut überströmten Beinen lag sie auf dem von Laub bedeckten Boden, verzog jedoch nicht eine Miene, nicht eine Wimper zuckte. //Irrelevante Schmerzen eines Menschen..Ich habe sie so oft gespürt, dass ich sie noch nicht einmal wirklich wahr nehme..//, dachte sie träge und ließ den Kopf auf den Boden sinken, sodass ihr Blick sich auf den Himmel richtete. Wenn du meinst..Warum kannst du mich bitte nicht töten? Weil du keinen Pfahl dabei hast? Weil es dir die Vorschriften nicht erlauben?.., sprach Sayuri leise, gefühlstot, kalt. Ihr ruhiger Atem ließ ihre Brust sich anheben und wieder senken und sie blickte weiterhin auf den Himmel, welcher in ein beruhigendes Orange-Rot getaucht war, da die Sonne weiterhin im Begriff war, aufzugehen. Ihre Hosenbeine waren nun vollkommen rot und ihre Beine zitterten leicht, obwohl sie nicht's fühlte, nicht mehr und nicht weniger, als das reine Nicht's..
In ihrer schon beinahenden Trance lauschte sie Garandazan's Worten, welche Samiel beschimpften und sie bemrekte, dass er in Falmmen aufging und Samiel angriff, doch sie konnte nicht's machen.
Dieses wohlige Nicht's, welches jegliche Schmerzen bei ihr hervorriefen, war einfach zu groß, als dass sie sich nun hätte erheben und dazwischen gehen können..

Ein Dämon zu sein hatte auch Vorteile... doch dämonische Reflexe und instinkte ließen sich nur gebrauchen, wenn sie nicht hinter der Menschlichkeit versteckt waren...
So kam es, dass ich auf Samiels Schuss nicht mehr reagieren konnte... oder schüsse... aber er hatte doch nur einmal abgedrückt... und trotzdem hatte die Kugel beide Beine Sayuris durchschlagen...
In der Zeit in der Samiel, den Vogel begrub und sich wieder aufrichtete, ging ich in Flammen auf, und erschien vor ihm, als er gerade seine Ansprache beendet hatte...
Ich war wütend, voller Zorn... niemand hatte das Recht andere zu verletzten und schmerzen zuzufügen... es seie denn, man musste sich verteidigen... Meine Haut, hatte sich wieder Weinrot verfärbt, und die alt bekannten Panzerplatten bedeckten wieder Teile meines Körpers, und Flammen züngelten an mir hoch... eine infernalische, apokalyptisch anmutende Gestalt... jedoch ohne ihre Flügel...
Ich packte Samiels Kehle und riss ihn in die Höhe... "Es ist dir vor allem NIEMALS erlaubt, andere grundlos zu verletzen", spie ich ihm schon beinahe entgegen... ich würde ihn nicht töten... aber erst einmal musste meine wut sich entladen...

Samiel zögerte, ehe er abdrückte. Die Kugel durchschlug das Bein des Vampirs, das den töten Körper entweihte, und anschließend noch das andere. Dies erschien jeder Person, die nichts von seiner Fähigkeit wusste, als physikalisch unmöglich. Mit einem dritten Aufschlag beförderte die Kugel den Vogel direkt vor die Füße des Engels. Er bestattete ihn rasch auf die selbe Weise wie das Eichhörnchen, ehe er sich dem Vampir zuwandte. In diesem Moment fing er die Kugel auf, wischte das Blut am Boden ab und steckte sie wieder in die Muskete, die er sofort wieder auf den Vampir richtete. Bitte entschuldige... ich will dir nicht noch mehr Leiden zufügen, aber zu diesem Zeitpunkt ist es mir nicht erlaubt, deine widerliche Existenz zu beenden. sagte er schüchtern und unterwürfig. Wie immer.

Mit dem selben spöttischen Lächeln, welches ihre Reißzähne entblößte, blickte sie Samiel an, während er seine Rede hielt. //Will er mich verarschen?//, dachte sie sich nur und musste sogar schmunzeln. Du hast Recht, es wäre wirklich nicht von Vorteil eine Klassenkameradin zu töten..Aber es würde mich wenigstens von meinem Leid erlösen..Naja, tu was du nicht lassen kannst.., erwiderte das junge Mädchen und schob den Vogel erneut mit ihrer Schuhspitze vorwärts. Er würde ihr eh nicht mehr als Nahrungsquelle nutzen, da der Vogel schon längst blutleer und sich in Leichenstarre befand, also nutzte sie ihn bloß, um den Engel zu provozieren. Sie zuckte mit den Schultern und seufzte gespielt gelangweilt. Innerlich tobte es in ihr und die junge Vampirin wäre ihrem Gegenüber am liebsten an die Kehle gesprungen, aber sie konnte sie gerade noch zurück halten. Sie hätte ihm am liebsten sein verpestetes Blut ausgesaugt und ihn mit Kreuzen verkohlt. Sie hatte seine Hand erblickt, welche sich schwarz kohkelte, als er das Kreuz in den Händen hielt, somit würde sie ihm so wohl ebenso Schmerzen zufügen können. //Schieße, und deine Kehle ist Mein!//, zischte es durch ihren Kopf und sie starrte Samiel mit einem kalten Gesichtsausdruck entgegen..

Ich nahm wahr, was passierte... das war aber eigentlich auch schon alles...
Ich war... wie erstarrt... Samiel hatte diesen Vogel abgeschossen... und nun... ein streit war es nicht wirklich... eher die wiederauferstehung des Kalten Krieges...
Ich stand einfach nur da und schaute zu... und fragte mich immer und immer wieder wie zwei wesen einen solchen Hass aufeinander entwickeln konnten, obwohl sie sich gerademal einige stunden kennen...
Glücklicherweise schienen sowohl Samiel, als auch Sayuri mich nicht weiter zu beachten... hätte ich jetzt Partei ergreifen müssen... ich wäre wohl in jedem Falle der Verlierer gewesen...

Ich würde, wenn es in meiner Macht läge, aber dafür steht zu viel Dreck zwischen mir und ihm... ich werde nun die reinigende Hand Gottes spielen müssen. Er hob die Hand, die bereits vom Kreuz verbrannt war, und zog es erneut aus der Tasche. Als er die schützenden Stoffhüllen abzog, begann sich seine Hand weiter schwarz zu verfärben, als würde ihn das Kreuz langsam vernichten. Er hielt es zwischen sich und Sayuri, ehe er die Muskete anlegte. Er visierte sie durch das Loch im Schneidepunkt des Kreuzes an. NOch schoss er nicht, es war immerhin eine Klassenkameradin. Es wäre... unklug, das auf diese Weise zu beenden, nicht wahr... murmelte er wieder kleinmütig, unterwürfig, kindlich.

Wenn er noch länger auf ungeweihter Erde liegt, kann seine Seele nicht in den Himmel einkehren... mach, dass der Abschaum ihn in Ruhe lässt..., hallte es abermals in Say's Haupt wider und sie verzog ironisch lächelnd den Gesichtsausdruck. //Seele in den Himmel fahren? Sollte er tatsächlich ein 'heiliges' Wesen sein? Sicherlich nicht, solch ein Dreck kann nicht als 'heilig' bezeichnet werden!//, rief Say innerlich und blickte ihrem 'Gesprächspartner' mit abermals blutrot aufblitzenden Augen direkt in seine. Er sprach provozierende Worte, doch Say tat nicht's. Zu gegebener Zeit würde sie ihm den Kopf abreißen, doch nicht zu diesem Moment. Eher berührte sie den nun vollkommen blutleeren Vogel mit der Schuhspitze und schob ihn etwas vor. Willst du ihn nicht weihen, unnützer Dreck?, fragte sie in einem unüberhörbar spöttischen Ton und lächelte Samiel herausfordernd entgegen, wobei sie ihre beiden scharfen Eckzähne entblößte und weiterhin knurrte.

//Wenn er noch länger auf ungeweihter Erde liegt, kann seine Seele nicht in den Himmel einkehren... mach, dass der Abschaum ihn in Ruhe lässt...// betete Samiel innerlich, er ahnte nicht, dass der Abschaum jedes Wort ... 'hörte'. Wie geht es dir? fragte er deutlich unterkühlter als zuvor, und richtete sich wieder auf, als er das Knurren vernahm. Abschaum sollte sich zurückhalten, damit er nicht von reinigender Hand hinfortgewaschen wird! sagte er leise drohend, mit seiner typisch unterwürfigen kindlichen Stimme.

Diese dreckige Ausstrahlung von schändlichem Abschaum..., hallte es in Say's Kopf, trotz des fehlenden Blickkontaktes zu Samiel, wider, während sie ihn konzentriert anstarrte. Ein leichtes Knurren enthob sich ihrer Kehle und ließ ihern Körper minimal erzittern. //Dieser verfluchte Engel..//, dachte sie sich und blickte ihn weiterhin an. Die junge Vampirin bemerkte, wie ihr Gegenüber verkrampft auf den Vogel starrte. //will er den Vogel nun ohne Vorwarnung verschlingen, oder warum glotzt er ihn so an?!//, fragte sich Sayuri innerlich, wandt den Blick jedoch nicht ab. Sie blieb regungslos, bis auf das leichte Zittern, welches von ihrem leisen Knurren hervorgerufen wurde, vor dem Vogel stehen..