Bibliothek

Nachdem sich Natsuki wieder einigermaßen beruhigt hatte und versichert war, dass niemand außer dem Bibliotheksverwalter mehr anwesend war, welcher sich sowieso für nicht's und niemanden außer seinen Büchern interessierte, richtete sich Natsuki langsam, aber schwankend, auf und blickte sich um. Alles war wie neu, was sie nicht begreifen konnte. Anscheinend hatte sie entweder Halluzinationen, oder sie hatte einen Blackout, womit sie einen Teil nicht mehr mitbekommen hatte. Jedenfalls war dies viel zu viel für eine Nacht. Erst stürzt sich ein Schüler auf Befehl eines Engel's aus dem zweiten Stock, dann richtet irgendjemand ein gehöriges Chaos in der Bibliothek an und Natsuki erlitt zum zweiten Mal Todesängste. Vielleicht war sie für einen Lehrerjob an einer Akademie mit übernatürlichen Wesen nicht geschaffen, aber sie hat sich für den Beruf beworben, also musste sie ihn nun auch anständig erledigen. Die junge Gestaltenwendlerin seufzte leise und tapste leise auf die Tür zu, sie wollte sich auf den kommenden Unterricht vorbereiten, also würde sie wohl mal das Lehrerzimmer aufsuchen..

Tbc: Lehrerzimmer

Natsuki, welche sich weiterhin in der Bibliothek befand, bekam das ganze Spektakel mit großer Angst mit. Sie spürte das Beben, als sei es eines der Stärke 9.0 gewesen und zitterte am ganzen Leibe. Ihre Aufregung hörte man, nachdem die Stille wieder ihren ursprünglichen Platz in der Bücherei der Academy weites gehend einnahm, nun deutlich in ihrem krampfhaften Keuchen, welches durch die nun teilweise zerstörten Regale strömte. Sie hoffte, dass sie nun niemand so entdecken würde, doch dem Lehrer Aldon würde sie wohl auch nicht mehr über den Weg laufen wollen, auch wenn dies unvermeidbar war..

Also, da nun alle Anwesenden weg waren, konnte er einen Teil seiner Kraft entfalten, schlug einmal kräftig mit beiden Flügeln, so dass ein ebenso gewaltiger Wind entstand, der jedoch alle regale samt Büchern wieder aufräumte und hinstellte. Iratus kicherte.
"Der hat doch nicht im ernst gedacht, dass nur er das kann oder?!"
Dann stapfte auch Iratus leichtfüßige aus der Bibliothek.
tbc: Flur des Wohntrakts

Arcanas hinkte dem anderen Lehrer eilig hinterher. Statt dem üblichen 'Plonk, Plonk, Plonk' schallte nun ein rasches 'tak tak tak' durch die Gänge, da er kaum mehr Zeit fand, den Stock aufzusetzen, ehe schon eine neuer Schritt folgte. Im Vorbeigehen streckte er Iratus aufzierherisch die Zunge raus und eilte dann aus der Bibliothek. Er stieß die Tür zum Zimmer des Anderen ungefragt auf, er konnte es sich erlauben. Eilig hinkte er zum Bett, setzte sich und stöhnte dann schmerzerfüllt auf. Meinst du nicht... au... dass.. arrgh... das ein wenig viel war? fragte er und verzog das Gesicht.

tbc. : Aldons Zimmer

Iratus Blickte starr zu der Tür aus der Aldon getreten war. Nun hate der junge Dämon die Flügel des Dämons gesehen, groß... riesig... wow, solche großen Flügel wolte er auch einmal besitzen. Mehr Erfahrung gewinnen, damit diese so groß und beeindruckend wurden.
Aldon war keiner der Oberen Dämonen doch er wirkte glatt wie einer. Warum waren Aldons Flügel wohl rot, fragte sich Iratus.
Schweigend starte er weiter zur Tür.

Nun..., begann er, nichts über deine Autorität, alter Freund.. aber nun HAT er mir einen Grund gegeben. Und er glaubt doch wohl kaum, dass dies keine Konsequenzen mit sich trägt.. Plötzlich verfinsterte sich alles im Raum. Die Lampen spendeten nur noch ein schwaches Licht, die Bücher fielen reihenweise aus den Regalen und die Erde begann zu Beben. In dem Forschungszentrum unten in der Stadt hiess es später, dass Erdbeben sei Stufe 3.5 auf der Richterskala gewesen. Es war noch weit zu spüren - die ganze Stadt zitterte. Alles um Aldon herum wurde in rötliches Licht getaucht und im wuchsen zwei gewaltige, dunkelrote Flügel, die heftig pulsierten und bei denen jeder der Flügel die doppelte Länge seines Körpers betrug. Die Wut Aldon's war über alle sieben Weltmeere zu spüren und das letzte Mal, als er so ausgerastet war, war damals bei dem Tod seiner Familienangehörigen geschehen. Heute war er weitaus stärker geworden, aber nun weiter im Text. Ein Schleier des unendlichen Grauens senkte sich über Iratus. Seine Augen, die sonst so hellgrün erstrahlten funkelten nun blutrot und erschienen deutlich grösser. Seine Muskeln traten bedrohlich hervor und als er mit den Flügeln schlug, wurden vier Regale, mit dreifacher Manneshöhe, umgeworfenn al seien es Dominosteine. Bin ich dir bedrohlich genug, Iratus?!, donnerte seine Stimme durch jeden Gang der Akademie; jeder Schüler sollte sie vernehmen können. In diesem Moment war der Spuk vorbei, die Erde bebte nicht mehr, die Flügel waren verschwunden und seine Augen leuchteten wieder laubgrün und freundlich. Nur die Zerstörung in der Bibliothek zeugte von dem Vergangenen. Du wirst dies alles aufräumen, das ist die Strafe hierfür, dass du dich mir widersetzen wolltest. Aracanas mag gütig sein, ICH bin es keines Falles, erklärte er schlicht und wandte sich um. Bevor er ging, hob er Arcanas noch mit einem heftigen Ruck auf die Beine. Tut mir leid, alter Freund, entschuldigte er sich noch für die Zerstörung. Dennoch... Wenn Iratus ihn auch nur noch ein Mal so anschnauzen würde, war Iratus ein toter Dämon. Dann schritt er mit kräftigen Schritten, wie die eines Pferdes, in sein Zimmer zurück.

tbc: Aldon's Zimmer

Hör mal, Barney, findest du das nicht ein wenig... ungerecht von dir? Dadurch, dass du meine Strafen änderst, manipulierst du meine Autorität gegenüber dem Schüler, verstehst du? Es wäre also nett, wenn du dir die Schläge vorerst aufsparst, und sie dann bei IRGENDEINER Kleinigkeit rauskramst, ok? Er zwinkerte dem Dämon freundschaftlich zu. Wenn dir das nicht gefällt, dann tu was du willst, aber du schadest damit unserem Ruf. Vor allem meinem, als Neuling. Hinterher seh ich so aus, als könnte ich mich nicht durchsetzen. Wir können ja kurz in meinem Büro darüber reden. Er zwinkerte noch einmal, diesmal ein wenig anzüglicher. Dann drehte er sich um. Mit einem lauten Krachen fiel er zu Boden, als er sein Bein wieder belastete. Elende... aah... sei jemand so lieb, und hilf mir... stöhnte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Der Dämon antwortete dem Gestaltwandler: Iratus... Iratus Pravus" Dabei schenkte er dem Lehrer ein dankbares Lächeln als er hörte, wie der andere Dämon seine Strafe erklärte.
Als dieser allerdings sagte, er würde trotzdem gepeitscht wurde Iratus seines Namens entsprechend zornig... richtig zornig...
"Willst du mir etwa etwas sagen? Dir habe ich nichts getan und ich weiß genau, dass du solch Methode nur erfunden hast um dich an meinen Schmerz weiden zu können, na los, wenn du es wagst mich zu peitschen, kom los, dann jetzt und hier, wann anders nicht..."
Ich werde mich wehren!, lachte Iratus in Gedanken.

Mein absoluter Ernst.., sagte er kühl. Und da erklärte Arcanas so nett wie er eben war, dass er dieses Mal noch mal glimpflich davongekommen war. Das liess Aldon nicht mit ihm machen und rief aufbrausend: Von mir bekommst du dennoch fünf! Dann schnaubte er angewidert und schämte sich dafür, einen solch frechen Jugendichen in seiner Rasse zu haben. Der Mensch verhielt sich wie ein ungezogener Mensch und nicht wie ein stattlicher Dämon.

Freudig beobachtete Aldon das Szenario mit der Verwandlung Arcanas' und natürlich war er es bereits gewohnt. Er erinnerte sich noch, als Arcanas ihm zum ersten Mal seine geheime Fähigkeit offenbart hatte. Er war ganz schön verblüfft gewesen. Nun jedoch machte es ihm nichts mehr aus und er verfiel in ein schallendes Gelächter als Arcanas vor dem Verwalter mit folgenden Worten landete: Vögel? Wovon bitte reden sie?

...Peitschenhiebe? meinst du das ernst? Das sind ja mittelal... ok, es ist auch eine mittelalterliche Aademie. Ok, Dämon... wie heißt du überhaupt? ... diesmal hast du wohl Glück gehabt, aber sei so lieb, und merke dir diese Strafe für künftige Frechheiten, die du dem lieben Onkel Arcanas erzählen möchtest. Er tätschelte dem Schüler die Schulter und drehte sich weg, sodass der Schüler von den beiden Lehrern total ausgeschlossen war. Er erblickte einen äußerst interessanten Bucheinband an der höchsten Decke des Regales. Eine Leiter war nicht zu sehen. Darum machte der Lehrer eine anmutige Geste mit beiden Armen und setzte den Falken in seiner Seele frei. Mit den schmalen Schwingen des Vogels flog er hinauf und setzte sich ins Regal. Der Stock fiel klappernd zu Boden.

Der Verwalter sah einen Vogel und wurde zornig. Hey, Tiere sind hier verboten! rief er

Als der Verwalter unhöflich wurde, stürzte Arcanas im Sturzflug zu ihm hinunter und schlug ihm symbolisch mit einem Flügel ins Gesicht. Dann nahm er erneut menschliche Gestalt an. Vögel? Wovon bitte reden sie? fragte er höflich, mit einem breiten Grinsen, wie ein alter Mann der einem Buben eine Lügengeschichte auftischt und darauf wartet, dass der Junge darauf hereinfällt.

Wiedereinmal war er vertieft in sein eigenes Werk. Und lobte sich selbst für sein Talent. Er beobachtete die beiden Streithähne nicht mehr, er wusste dass sein guter Freund Acanas einen Sieg erringen würde. Er war mittlerweile bei Kapitel zwei - so weit würden seine lieben Schüler beim besten Willen nicht kommen. Also schlug er das Buch zu, war drauf und dran sich aus der Bibliothek zu entfernen, da sprach ihn der menschliche Lehrer an. Sag mal, Barney, was ist denn hier üblich als Strafe? Fühle mich da so altmodisch... Er kicherte sofort. Natürlich war Acanas viel zu lieb mit ihm umgesprungen. Die neuen Regelungen besagten - besonders bei der Schwere dieser Widerrechtlichkeit - etwas ganz anderes. Hm.. üblich für's Widersetzen gegenüber den Lehrkräften sind fünf öffentliche Peitschenhiebe.. Dafür, dass er meinem Freund widersprochen hat gibt's noch Mal selbige Menge von mir, erklärte er sachgemäss und funkelte den anderen Dämon an. So eine Frechheit war ihm in keinem seiner siebenhundert Jahre Unterrichtszeit je unter die Augen gekommen. Die Jugendlichen wurden immer frecher.

Iratus blickte den Lehrer an... eine Stunde arbeiten... gleich am ersten Schultag... toll nun würden ihn die anderen Schüler sowieso meiden, wer brachte sich schon eine Strafe noch vor der ersten Stunde ein? Nur dumme Aggressive Teenies ohne auch nur eine Ahnung von ihrer Zukunft. Dumpfbacken mit schlechten Noten welche nur auf ihre Freunde hörten.
Noch schlimmer fand Iratus es, als der Lehrer den anderen nach einer Strafe fragte. Vor allem weil Iratus bereits bemerkt hatte, das dieser auch ein Dämon war. Dämonen machten seines wissens nach harte Strafen.

Eine Stunde nach Ende des Unterrichts. Oder... egal, hauptsache, heute noch. Und sagen wir eine Stunde. In 2 Stunden machst du sicher den ganzen bereich bis J fertig... wenn der Verwalter überhaupt etwas für dich zu tun hat. Mit einem bisschen Glück gibts keine Arbeit... Er seufzte. Sag mal, Barney, was ist denn hier üblich als Strafe? Fühle mich da so altmodisch... er schaute den Dämon zweifelnd an.

Iratus sah den Leoparden an. Das erklärte so einiges und mit einem Mal tat ihm Leid was er gesagt hatte. Falsche Beschuldigungen waren nicht sein Ding. Und er hasste es wenn er falsch beschuldigt wurde... also würden andere es wohl auch nicht mögen.
"Entschuldigung..." ,brachte er dann schließlich leise heraus.
"Wie spät... solll ich anfangen...?"
Sozialstunden waren nicht sein Ding, auch wenn sie unter G fielen.

Aldon war völlig in seiner Materie versunken, beobachtete die beiden nicht. Arcanas verhielt sich wie immer, wie ein weises Grossväterchen was man lieb haben musste. Dann schien die Situation zu eskalieren, doch Aldon machte sich nichts draus. Solange die beiden sich nicht gegenseitig umbringen würden, würde er nicht einen einzigen Muskel verziehen. Als er die Verwandlung zum Leoparden vollends vollzogen hatte, schätzte Aldon, dass der Streit hiermit beendet war. Er selbst mochte die Menschen auch nicht, aber er gab ihnen stets eine Chance, ihn umzustimmen. Den meisten gelang dies grundsätzlich nicht, aber Arcanas war einer von denen, denen es gelungen war. Er verzog keine Mine und las schliesslich weiter. So als ob nicht geschehen wäre.

Der Lehrer schaute dem Dämon fragend ins Gesicht. Wer musste sterben? Er vollzog eine komplette Verwandlung zum Leopard. Hier musste niemand sterben! fauchte er mit der schnarrenden Stimme der Raubkatze. Dann nahm er wieder menschliche Gestalt an. Ich töte keine Tiere. Ich war unfreiwillig in den Kriegen, und habe nur den Frieden verteidigt. Du hingegen bist eine anmaßende Kreatur, die sich gegen die Obrigkeit auflehnt. Ich erteile dir Nachsitze. Noch vor dem Unterricht. Du wirst heute Abend zwei Stunden gemeinnützige Arbeit hier in der Bibliothek leisten. Dann milderte er die Strafe indem er hinzufügte: In der Abteilung 'klassische Literatur' unter dem Buchstaben G.

"Zählst du dich zu den naturbewussten Menschen?"
Iratus hätte dem Lehrer am liebsten ins Gesicht gespuckt, doch er ließ es da er sonst von der Schule geflogen wäre. Der Dämon schlug einmal mit seinen Flügeln und stand wieder auf beiden Beinen.
"Du sagst du hast an Kriegen teilgenommen, wie viel Natur geht dadurch verloren, wie viele unschuldige Menschen müssen dadurch sterben? Und diese Kralle..."
Er berührte die Kralle und strich ihr bis zur Spitze.
"Dafür musste auch jemand sterben. Du trägst zu allem bei... du hättest ein Grab für dieses Tier graben können. Du wiedersprichst dir selber das macht mich traurig... Narr."

Der Mensch erhob sich langsam, ging einen drohenden, pochenden Schritt auf den Dämon zu. Du wagst es! Sei nicht so frech, sonst müssen wir dir zeigen, dass Menschen nicht gleich Menschen sind. Er wechselte den Stock in die linke Hand und zeigte drohend mit dem rechten Zeigefinger auf Iratus. Die Wesen der Hölle haben hier nichts zu suchen. Ich habe keine Vorurteile gegen deine Rasse, aber ich kenne Dämonen, und in Gedanken fluchst du jetzt grade über die erbärmlichen Menschen, nicht wahr? Das macht mir nichts, solange du es nur denkst. Ich stimme dir ja zu, die Menscheit ist verkommen, die Technologie übernimmt die alten Werte, aber es gibt noch andere Menschen, die wissen, wie wertvoll die Natur ist. Und mit diesen solltest du dich nicht anlegen. Er stieß den Dämon mit seinem Stock gegen das Regal, dann hielt er ihm die rechte Hand vors Gesicht, die mitmal eine Leopardenkralle war. Sonst fühlst du den Zorn der Tiere.

Das verschlug dem Dämon einen moment lang die Sprache, doch als Folge dessen, wurde Iratus nur noch wütender auf diesen doch Recht provozierenden Satz:
"Wenn sie mich zurück in die Hölle schicken wollen, komme ich mit all den Gefährlichsten und Intelligentesten Wesen zurück... und ich sage ihnen da gibt es so einige... und dann läuten wir den großen Krieg ein und es wäre alles ihre Schuld. Sie provozieren mich und nicht ich sie, anstelle der Beleidigung am Ende ihres verfluchten Wortlautes hätten sie auch einfach die obrigens Sätze stehen lasen können. Beleidige ich sie, wegen ihrer Rasse?"
Tief im Geiste fügte er das Adjektiv "erbärmlich" hinzu, er wusste, dass die Schauplätze von Goethe nur zur Provokation dienten.
"Meine Note wird auch ohne das Referat nicht in den Keller gehen..."
Der finstere Blick wurde starr.

Arcanas sah den dreisten Schüler kurz an. Ich habe es dir nicht aufgebrummt. Ich habe es dir vorgeschlagen. Es hätte mich gefreut, wenn sich auch die Schüler aktiv beteiligen. Du kannst es lassen, und nichts tun, das siehst du dann an deiner Note. Und was deine Mordlust angeht... er klopfte auf sein rechtes, hinkendes Bein, ...das hier hab ich mir auch nicht beim Kartoffel schälen zugezogen. Er grinste den Schüler an. Da du aber scheinbar nicht grade wild darauf bist, alten Leuten beim Reden zuzuhören, erzähle ich dir nicht, an welchen Kriegen ich teilgenommen habe. Es würde dich auch nicht interessieren, dass im Rahmen meines Unterrichts ein Besuch an denkwürdigen Stätten aus Goethes Leben geplant ist. Deswegen würde ich sagen, kannst du dir bitte deine Dreistigkeit sparen, und sie an Lehrern auskosten, die jetzt ihre Peitsche nehmen und dich zurück in die Hölle prügeln, wo Dämonen, wie man ja so schön behauptet, hingehören.

Iratus sah dem Mann hinterher, überlegte einen Moment und folgte ihm dann an den Tisch an dem eine weitere Person saß.
Da der Mann saß konnte er auf ihn herabschauen, was er auch tat. Mit eisiger Stimme sprach er dann:
"Ich weiß nicht für wen sie sich halten, ob sie Lehrer sind oder nicht, sollte mir vielleicht nicht egal sein, aber ich finde es ziemlich unverschämt von ihnen, dass sie mir in der ersten Stunde bereits ein Referat aufbrummen wollen."
Iratus Augen funkelten wütend:
"Ich habe übrigens gehört, was sie sagten, und wenn sie denken, dass alle Schüler frech sind oder es gar von mir denken, sage ich ihnen eines... legen sie sich besser nicht mit mir an... Ich habe Menschen auf dem Gewissen. Was sagen sie jetzt?"
In Gedanken fügte der Dämon hinzu, wie sehr es ihm Leid tat seine Familie umgebracht zu haben, doch zu einschüchterungszwecken verwendete er gerne Dinge die ihn selbst verletzten.

Arcanas, dem die Ignoranz des Jungen negativ aufgefallen war, verzog die Lippen. //Freches Balg... mit sowas wie dir werde ich noch fertig.// Er warf einen Blick auf den Stundenplan. Du gehörst zur Klasse Seraphim? Dann haben wir heute Nachmittag Unterricht gemeinsam. Ich weiß, dass soviel Engagement aus der Mode ist, aber als Lehrer ist es meine Pflicht dir vorzuschlagen, dass du ein Referat über Goethe halten könntest, wenn du so begeistert von ihm bist. In dem Sinne, entschuldige die Störung. und mit erneutem 'Plonk, Plonk, Plonk' entfernte er sich, zog im Vorbeigehen eine alte Ausgabe von 'Kabale und Liebe' aus dem Regal und setzte sich wieder zu Aldon. Die Schüler hier sind... frech. Oder ich hab irgenwas falsch gemacht. Er grummelte noch eine Minute weiter über die Ungerechtigkeit der verzogenen Generationen, ehe er sich in die Lektüre vertiefte.

Der Dämon zuckte bei der Stimme des Mannes zusammen. Nun war es mit der Ruhe wohl endgültig vorbei. Noch schlimmer war jedoch das Geräusch seines Stockes, als der Mann zu ihm kam.
Iratus funkelte den Mann aus seinen Blutroten Augen finster an.
"Goethe ist ein guter Dichter...", sagte Iratus leise und achtete nicht weiter auf das was der andere sagte und las sich das selbige Gedicht noch einmal durch.

Meinst du, sie können uns rauswerfen? Ich wüsste nicht, wie der Verwalter dich hochheben und zur Tür tragen könnte... Gutmütig kloppfte er dem Dämon auf die Schulter, nahm einen weiteren Zug und füllte die Bibliothek erneut mit dem Duft alpiner Kräuter und amerikanischen Tabaks. Meine Güte, das ist ein tolles Zeug! brummte er dann, ehe er noch einmal an der Pfeife zog. Dann drückte er die Glut mit dem Finger aus und steckte die Pfeife wieder in seine Tasche. Er klappte den Atlas zu, steckte die Notizen in seine lederne Mappe und stellte das Buch schwerfällig zurück. Das bestätigt 'Plonk, Plonk', das sein Gehstock hinterließ, war unnatürlich laut und wies darauf hin, dass mehr in dem Stock steckte, als einfaches Holz. Durch die Lücke im Regal sah der Mann einen Jungen Dämon. Oho, man beschäftigt sich mit Goethe? Löblich, mein Junge. Darf ich dir Gesellschaft leisten? sprach er ihn freudig an, und machte sich, begleitet vom unaufhaltsamen Aufstampfen seines Stocks, um das Regal herum und setzte sich neben den Jungen. Was liest du denn grade? Er hat ja so viele faszinierende Balladen geschrieben, ich sage nur 'Der König in Thule'!

Er war so vertieft in seinen Buch, an welchem er übrigens selbst auch gearbeitet hatte, dass er die Begrüssung Ancanas' und die Tatsache, dass er zum ertsen Mal hier unterrichten würde, nur unterbewusst wahrnahm. Als dieser dann aber begann zu rauchen hob er den Kopf und blickte ihn mit deutlicher Verwunderung an. Aracanas! Du kannst doch hier nicht rauchen! Was ist, wenn hier irgendwas Flammen fängt? Willst du, dass man uns rauswirft?, fuhr er ihn kichernd an. Da war sein Blick schon wieder in das Buch verschwunden. Und wie! Natürlich war es für Arcanas auch nicht gesund und das hatte Aldon ihm schon mehrmals gesagt. Aber wer nicht hören will, muss eben fühlen - das hatte Aldons Vater immer zu ihm gesagt, bevor er von den Truppen des japanischen Kaisers enthauptet worden war.